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Von einer ADHS sind fünf bis sechs Prozent aller Kinder und rund vier Prozent aller Erwachsenen betroffen.
Es ist kein Zufall:
Viele Geschwister, Väter oder Mütter von ADHS betroffenen Kindern leiden ebenfalls unter dieser Problematik. Dies bestätigt, dass es sich bei der ADHS im Kern um eine genetisch bedingte, neurobiologische Störung handelt.
Die ADHS in ihrer Anlage wird vererbt. Die Gene dafür sind auf verschiedenen Kernschleifen (Chromosomen) lokalisiert, was in den letzten Jahren wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Dabei handelt es sich um eine Transporterstörung der Botenstoffe Dopamim, Noradrenalin und Serotonin. Möglicherweise spielen weitere Botenstoffe eine Rolle. Nebst den beiden Formen der ADHS gibt es viele Zwischenstufen, die oft in der gleichen Familie oder erst in der nächsten Generation vorkommen. Dabei gleicht keine ADHS der anderen.
Experten sind sich einig. Es sind heute nicht mehr Kinder und Erwachsene betroffen als früher. ADHS tritt allerdings offensichtlicher auf. Vermutete Ursachen sind die fortschreitende digitale Vernetzung und die damit einhergehende Reizüberflutung. Das mediale Informationsangebot sowie die Anforderungen im privaten und beruflichen Lebensbereich haben deutlich zugenommen. Ausserdem überfordert die zunehmende Strukturlosigkeit in der heutigen Gesellschaft Betroffene und oftmals auch ihre Familien in deren Lebensgestaltung.
Diagnostische Kriterien nach DSM-IV:
Seitdem die Diagnose ADHS auch bei erwachsenen Personen gestellt wird und man nicht mehr von der Annahme ausgeht, dass sich die Störung nach der Pubertät auswächst, werden auch Zusammenhänge mit anderen psychischen Krankheiten erkannt. Statistiken sagen aus, dass 75% der Erwachsenen mit der Diagnose ADHS zusätzlich unter einer weiteren psychiatrischen Krankheit leiden. In diesem Falle spricht man von einer Komorbidität, was bedeutet, dass sich zwei verschiedene Krankheiten nebeneinander entwickelt haben, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen.
Häufig gestellte psychiatrische Diagnosen, die mit ADHS in Zusammenhang gebracht werden.
Menschen mit ADHS haben besondere Fähigkeiten, aussergewöhnliche Wege zu gehen. Sie brauchen aber ein Ziel, Motivation und vor allem einen Anfang. Nicht selten sind es Spitzenleistungen, die diese Menschen vollbringen. Einmal von einer Sache fasziniert, können sie ganz darin aufgehen und dank ihrer Kreativität schöpferischer sein als Nichtbetroffene. Bei Interesse hyperfokussieren sie und erreichen dadurch ein Mehr an Qualität und Intensität. Sie lieben das Neue und die Abwechslung, deshalb verfügen sie oft auch über mehrere Berufe und abgeschlossene Qualifikationen. Sie sind oft auf der Suche nach etwas Neuem und für sie Interessantem. Monotone Routinearbeit empfinden sie als unerträglich und langweilig. Sie brauchen Bewegungs- und Ideenfreiheit, gepaart mit Selbständigkeit. Dafür übernehmen sie auch gerne Verantwortung und Risiko. Haben sie für sich ein Spezialgebiet entdeckt, sind Wissbegierde und Arbeitseinsatz grenzenlos. Sie können dabei alles um sich herum vergessen, verfolgen hoch motiviert ihr Ziel,welches sie umso besser erreichen, je strukturierter sie arbeiten.
ADHS Betroffene haben einen glänzenden und flexiblen Verstand. Sie denken „vielschichtig“ und sind verwundert, wenn andere ihren Gedankengängen nicht folgen können. Sie haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und setzen sich für andere ein, dabei nehmen sie nicht selten eigene Nachteile in Kauf. Sie haben häufig eine bessere Intelligenz als sie selbst und ihre Umgebung vermuten, weil sie über ihr Potential nicht immer auf Anhieb verfügen können. Unter den ADHS Betroffenen finden sich viele Hochbegabte. Sie können Menschen und Situationen sofort durchschauen. Sie hinterfragen alles, sind begeisterungsfähig und bereichern unser Leben. Die ADHS als eine Persönlichkeitsvariante, hat viele gute Seiten, von denen man umso mehr profitieren kann, je besser Selbstwertgefühl und soziale Kompetenzen entwickelt sind. Menschen mit einer ausgeprägten ADHS-Problematik sollten deshalb so früh wie möglich abgeklärt werden, damit sie von ihren positiven Fähigkeiten profitieren können.