Kafi Freitag

ADHS ist ein anders Wahrnehmen und Fühlen, etwas andere Sicht auf die Welt.
Kafi Freitag
Coach für ADHSler, Kolumnistin „Frag Frau Freitag“, „KAFI denkt LAUT“

Man kann an ADHS verzweifeln, oder es zu seiner Geheimwaffe machen und davon profitieren. Ich habe mich für Zweiteres entschieden und mir ein artgerechtes Leben geschaffen, in dem ich – wo immer möglichst – mit meinem ADHS zusammenarbeite, als mich dagegenzustemmen.

Für langweilige Büroarbeiten spicke ich ein Ritalin und auch wenn ich auf ein Konzert gehe, ist es besser mit als ohne. Aber wenn ich in meiner Coachingpraxis mit Klienten arbeite, vertraue ich auf meine starke Intuition und auf mein nichtlineares Denken, was mir mein ADHS schenkt. Mein Umgang mit Ritalin & Co. ist ein pragmatischer. Es ist keine Wunderwaffe, aber richtig eingesetzt auch kein Teufelszeug.

Ich kenne die Chancen und Schwierigkeiten von ADHS und sehe es nicht als Krankheit, sondern als ein Anderssein. Mir ist aber auch bewusst, dass es manchmal eine Extraportion Kraft und Mut braucht, sich in diesem Anderssein zu akzeptieren und genau darin sehe ich meine Aufgabe als Coach. Wo andere Fachpersonen ADHS‘lern Strategien oder Strukturen vermitteln wollen, arbeite ich mit meinen Kunden am Selbstvertrauen und an der Tatsache, dass es ohne Struktur manchmal besser läuft als mit. ADHS ist nicht nur ein anders Denken; es ist ein anders Wahrnehmen und Fühlen, eine etwas andere Sicht auf die Welt.

Meine Klienten sind Menschen mit (und ohne) ADHS, sowie Eltern von betroffenen Kindern.