Dr. med. Herbert Leherr

ADHS-Erklärungsmodelle geben aber eine akzeptable Grundlage für ein besseres Verständnis.
Dr. med. Herbert Leherr
Psychiatrie und Psychotherapie FMH

Zu den befriedigendsten Aufgaben als Leitender Arzt einer Psychiatrischen Klinik gehören für mich die Gespräche mit ADHS-Betroffenen, der interessierte Blick auf ihre Lebensgeschichten und die konstante Neugierde, wie sich die individuellen Bewältigungsstrategien entwickelt haben – und wie sie verbessert werden können. Viele Erwachsene sind froh, wenn sie – nach differenzierter Diagnostik- eine klare Rückmeldung bekommen, wie ihre oft sehr unterschiedlichen schwierigen Erfahrungen in verschiedenen Lebensabschnitten und Alltagsbereichen zusammenhängen. Wissenschaftliche ADHS-Erklärungsmodelle können nicht alle Fragen klären, sie geben aber eine akzeptable Grundlage für ein besseres Verständnis, warum man als Mensch mit ADS/ ADHS oft anders „tickt“, als es von einem selbst oder anderen erwartet wird. Mit einem Mix aus medikamentöser Behandlung, psychotherapeutischer Stütze und alltagspraktischen Coachingelementen kann vielen Betroffenen dabei geholfen werden, zufriedener zu sein.