ADHS ist erst einmal eine besondere Art zu sein. ADHS-ler haben ein anderes Stärke- und Schwächeprofil als neurotypische Menschen und es ist auch gut, dass wir nicht alle gleich sind. Für ADHS-ler gilt es, sich in ihrer Besonderheit zu erkennen – mit dem Ziel, sich selbst und die eigene Lebensgeschichte besser zu verstehen. Das verhilft zu mehr Selbstakzeptanz und einem stabileren Selbstwertgefühl. Es ist hilfreich zu lernen, wie man die positiven Seiten der ADHS, wie z.B Kreativität, Intuition und Einfühlungsvermögen, entwickeln kann. Genauso wichtig ist es, neben Medikation, Strategien zu lernen, um die besonderen Probleme der ADHS, wie z.B Prokrastination, Vergesslichkeit und Gefühlschwankungen, in den Griff zu bekommen. Wünschenswert wäre es auch, wenn Betriebe sich mehr auf die Besonderheiten von ADHS-Betroffenen einstellen würden. Grossraumbüros, monotone Tätigkeiten etc. können ADHS-Symptome verstärken. Es ist so wichtig für ADHS Betroffene, dass sie mit ihrer besonderen Art einen guten Platz finden und Menschen, die ihnen gut tun.
Dr. med. Astrid Neuy-Lobkowicz
ADHS ist erst einmal eine besondere Art zu sein.
Dr. med. Astrid Neuy-Lobkowicz
Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie mit Schwerpunkt ADHS bei Erwachsenen, Autorin